Abschied vom Quartier
1 ½ ereignisreiche Jahre durfte ich das Quartiersmanagement „Lebendiges Wiesenttal“ nach kurzfristiger Übernahme begleiten; jetzt muss ich mich an dieser Stelle verabschieden. In dieser Zeit ist vieles passiert, an das ich gerne noch einmal erinnere. Startpunkt für mich war die Auswertung der Bürgerbefragung, aufgrund derer wir verschiedene Maßnahmen auf den Weg bringen konnten. Ein Highlight war dabei im Rahmen des Projekts „Dörfer mit Zukunft“ die Nachbarschaftsplattform nebenan.de.
Sie kam zum richtigen Zeitpunkt, als die Pandemie uns alle isolierte. Die Gemeinde Wiesenttal wurde hierfür als eine von fünf Gemeinden deutschlandweit ausgewählt, um eine digitale Vernetzung zwischen Nachbarschaften zu schaffen. Die Rückmeldungen der Bürgerinnen und Bürger dazu waren überwältigend positiv und freuen mich rückblickend heute noch.
Eine Plattform für alle Wiesenttaler_innen
Außerdem konnte mit der Homepage www.lebendiges-wiesenttal.de eine erste Übersicht über niederschwellige Angebote für alle Bürgergruppen geschaffen werden. Hier sind Termine zu Bürgercafés, Sprechzeiten der Fachstelle für pflegende Angehörige, sowie Veranstaltungen des Familiennetzwerks und – bis jetzt - des Quartiersmanagements zu finden. Was wir noch geschafft haben: In Zusammenarbeit mit den Konfirmanden der ev. Kirchengemeinde Muggendorf konnten wir eine kostenlose Mediensprechstunde einführen, um die digitale Teilhabe für alle zu ermöglichen und den Zugang zur Onlinewelt kennenzulernen – in Corona-Zeiten ein wirklich wichtiges Angebot, welches nun endet. Auch das Generationencafé wird eingestellt werden.
Herausforderungen gestellt
Die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen hat das Quartiersmanagement angenommen und beispielsweise in diesem Jahr mehrere Infoveranstaltungen zur Ukraine-Krise mitorganisiert, um Betroffene und Helfende zusammenzubringen. Ansprechpartner für die Angebote für Kinder geflüchteter ukrainischer Eltern sind auf der Lebendigen-Wiesenttal-Homepage zu finden. Basierend auf den Umfrageergebnissen zu familienfreundlichen Maßnahmen konnte auch in anderen Bereichen Neues angestoßen werden: In Kooperation mit der Familien- und Erziehungsberatungsstelle der Caritas Forchheim-Bamberg e. V. fanden regelmäßig professionelle, kostenlose Angebote und Beratungsmöglichkeiten für Eltern und Interessierte in der Gemeinde statt. Für die ältere Bevölkerung wurde mit der Diakoniestation Fränkische Schweiz in engem Austausch eine Betreuungsgruppe im Seniorenzentrum in Streitberg organisiert. Diese Angebote und die Beratung der Fachstelle für pflegende Angehörige bleiben als wichtiges Unterstützungsangebot erhalten.
So wie sich das Jahr dem Ende zu neigt, verabschiede ich mich auch als Quartiersmanagerin nach beschlossenem Ende des Projekts zum 30.11.2022 aus der Quartiersarbeit.
Mit Blick in die Zukunft lässt sich sagen, dass bedauerlicherweise Themen und Bürgerbedarfe offengeblieben sind. Dazu gehört: Ehrenamtliche zu finden, die Menschen im Seniorenheim oder Zuhause durch einen Besuch etwas Zeit zum Zuhören schenken, die Verbesserung von Mobilitätsangeboten, das Schaffen von Begegnungsorten für Jung und Alt, Beratungs- und Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit Behinderung, allgemeine Hilfsangebote.
Anlaufstelle nach dem Ende der Quartiersarbeit
In einem letzten Workshop mit dem Steuerungskreis des „Lebendigen Wiesenttal“ konnte dennoch geklärt werden, wohin sich die Wiesenttaler_innen bei bestimmten Anliegen wenden können. So hat die Gemeinde entschieden in unmittelbarer Zeit den vorgeschlagenen Sozialbeirat als Ehrenamtsgremium ins Leben zu rufen. 1. Bürgermeister Marco Trautner wird darüber informieren.
Verabschiedung mit Segen
Am Sonntag, den 20.11.22 ,10:15 Uhr wird es in der evangelischen Kirche in Muggendorf einen Gottesdienst mit Gedenken an die Verstorbenen geben, anschließend folgt eine Verabschiedung als Leiterin der Quartiersmanagement „Lebendiges Wiesenttal“ zu dem Sie herzlich eingeladen sind.
Ich möchte mich ausdrücklich bei allen beteiligten Engagierten und Unterstützer_innen für die investierte Zeit und den Einsatz bedanken! Allen Bürger_innen möchte ich weiterhin Mut zusprechen, ihre Anliegen und Wünsche an entsprechende Stellen weiterzutragen. Nur so können Angebote geschaffen werden, die es Ihnen ermöglichen, so lange wie möglich in einer lebendigen Heimat - dem Wiesenttal - leben zu können. Ich wünsche Ihnen dafür alles Gute!
Ihre Quartiersmanagerin